Meudalismus
Fakten

Die Vermögen und “Stundenlöhne” der reichsten Deutschen

Sie finden in den folgenden Seiten Listen von den reichsten Deutschen mit Angabe ihrer Vermögenswerte, wie sie das manager-magazin seit Januar 2002 beinahe jährlich veröffentlicht hat. Zuerst nur von den 100 reichsten, heute von den 300 reichsten Deutschen.

Die Milliardenbeträge, die dort genannt werden, kann sich kaum ein Mensch vorstellen. “Eine Milliarde mehr oder weniger, was ist das schon?”, mag der eine oder andere sagen.

1. Interessant - und anschaulich - wird es aber, wenn man einmal ausrechnet, welchen Stundenlohn man haben müsste, um mit 40 Jahren Arbeit (Wer arbeiten in seinen Leben schon - beruflich - 40 Jahre lang!?!), bei 230 Tagen im Jahr, 8 Stunden am Tag, und natürlich mit Einkommensteuer-Zahlen zu so einem Vermögen zu kommen. Als Einkommensteuersatz nehme ich einheitlich 48,5 % an, so, wie er vor ein paar Jahren als Höchststeuersatz in der Schröder-Ära kurzzeitig zustande kam. Dass man nebenbei auch noch von ein paar Euro leben muss, ist klar. Das berechnen wir aber nicht mit. Die paar Euro können sich sich anhand Ihres eigenen Lebenswandels selbst dazu denken.

Bevor Sie in die folgenden Tabellen schauen, was glauben Sie:

Welchen Stundenlohn muss man haben, um in 40 Jahren, 230 Tage im Jahr, 8 Stunden am Tag, bei 48,5% Steuern auf ein Vermögen von 15 Milliarden Euro Wert zu kommen?

Sie kommen nicht drauf? Schauen Sie nach:

Bedenken Sie: Die hier berechneten Stundenlöhne gelten von der ersten Stunde an! Und vor 40 Jahren war ein bestimmter Betrag weit mehr wert als heute. Wenn aber früher die “Stundenlöhne” der Reichen unmöglich schon so hoch wie berechnet waren, dann müssen sie heute entsprechend höher sein, damit das angegebene Vermögen erreicht wird. Entsprechende Berechnungen finden Sie in der Excel-Tabelle
http://www.meudalismus.dr-wo.de/diereichenundunsergeld.xls

Im Jahr 2003 hatte ich die so berechneten Einkommen der Reichen einmal mit den Personalkosten des Bundesverfassungsgerichts verglichen. Die Personalkosten 2003 für das gesamte Bundesverfassungsgericht betrugen 13.099.000 € (Haushaltsplan des Bundes 2003, BGBl. I 574, 586 Epl. 19). Laut Auskunft des Bundesministeriums der Finanzen waren hierbei 93 Richter und Beamte, 62 Angestellte, 10 Arbeiter und 66 Hilfskräfte, also 231 Menschen erfasst. Demgegenüber lag das nach obiger Methode berechnete durchschnittliche Jahreseinkommen jedes Einzelnen der 100 reichsten Deutschen bei 131.391.753 €

Noch mal:

Mensch/en

Einkommen

pro Person

231

13.099.000 €

57.706 €

1

131.391.753 €

131.391.753 €

2. Interessant ist auch die Verteilung der vom manager-magazin ermittelten Vermögenswerte. Im Jahr 2006 sieht sie so aus (magentafarbene Linie):

Sie finden dieses und für die anderen Jahre entsprechende Diagramme in der genannten Excel-Datei. Die gelbe Linie ist die Kurve einer mathematischen Funktion, die den empirisch ermittelten Werten sehr nahe kommt (in den früheren Jahren übrigens besser als hier 2006).

Diese Kurve hat übrigens sehr viel Ähnlichkeit mit der Kurve in meinem Aufsatz “Wenn das Geld fließt wie der Nil in der Wüste” http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/nil.htm. Ein Zufall? Ich glaube nicht.

 

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